1.Mannschaft : Spielbericht (2018/2019)
2.Runde - 08.09.2018 15:00 Uhr
Wacker Bad Salzungen | Sondershausen | |||
1 | : | 0 | ||
(1 | : | 0) |
+++ Cleverer als der Favorit +++
Mit einem 1:0-Erfolg über den Thüringenligisten BSV Eintracht Sondershausen zieht Fußball-Landesklassen-Vertreter SV Wacker 04 Bad Salzungen überraschend in die 3. Runde des Thüringen-Pokals ein.
Von Liane Reißmüller
Bad Salzungen – „Heute tanzen wir auf dem Feld“ hieß die Aufforderung von Adrian Hlawatschek, dem Defensivstrategen der Wacker-Elf nach dem Schlusspfiff. Er und seine Mannschaftskollegen hatten es sich verdient, ausgelassen zu feiern. Mit viel Leidenschaft, aber auch einem gehörigen Stück Cleverness warfen sie die favorisierten Gäste aus dem Pokalwettbewerb. Während sich die Eintracht-Spieler die Jubelgesänge ihrer Gastgeber nicht lange anhören wollten und flugs in der Kabine verschwanden, schaute ihr Trainer neidvoll, vor allem aber enttäuscht in die jubelnde Wacker-Runde.
„Wir haben einfach in den ersten zwanzig Minuten nicht unsere spielerische Überlegenheit in Zählbares ummünzen können. Im zweiten Abschnitt enttäuschte unsere Mannschaft. Die Bad Salzunger zeigten mehr Einsatzwillen und spulten sogar ihr Spiel cleverer herunter“, zeigte sich BSV-Trainer Enrico Leifheit als fairer Sportsmann.
Der Thüringenligist startete konzentriert ins Spiel, agierte mit viel Übersicht und gefälligem Passspiel. Dabei nutzten sie die gesamte Breite des Feldes und manövrierten einige Male die Wacker-Abwehr mit gut vorgetragenen Angriffen über die Außenbahnen aus. Sie lösten sich geschickt von ihren Gegenspielern, lieferten ein gutes Laufspiel auch ohne Ball. Allerdings zeigten sie sich beim Abschluss zu hektisch oder einfach nur leichtfertig. Nach gut 25 Minuten verließen die Gäste ihre spielerische Linie. Dafür trauten sich die Gastgeber, die bis dato sehr zurückhaltend agierten, im Vorwärtsgang mehr zu. In der Abwehr gelang es ihnen immer wieder , den Abschluss der Eintracht zu stören oder Torhüter Tobias Blochberger stand seinen Mann. Mit zwei Kontern setzten die Bad Salzunger ihre ersten Achtungszeichen. Dabei bemerkten sie, dass die Gästeabwehr darauf nicht eingestellt war. Beim ersten Konter über nur drei Stationen stand Wacker-Routinier Weisheit noch im Abseits (29.). Beim zweiten bediente der Routinier den mitgelaufenen Charlie Seidel, der knapp verzog (31.). beim dritten Konter, von Phil Pulkus eingeleitet, bediente Weisheit mit einem Flankenwechsel Justin Frank, der überlegt zum 1:0 einschoss. In der Folge stellten sich die Bad Salzunger besser auf ihre Gäste ein. Trainer Christopher Groß, der den privat verhinderten Daniel Hlawatschek vertrat, korrigierte immer wieder und beorderte seine Männer an die entsprechenden Stellen. In dieser Phase waren die Kurstädter dem 2:0 näher als die Sondershäuser dem Ausgleich, auch wenn Sven Bernsdorf aus neun Metern knapp vergab (34.). Auf der Gegenseite scheiterte Charlie Seidel, wohl zu überrascht darüber, dass er aus 20 Metern frei abziehen durfte (44.).
Nach dem Seitenwechsel mühten sich die Eintrachtler, das Spiel zu drehen, aber die Bad Salzunger erlaubten sich im Defensivbereich kaum noch Fehler. Sie störten gekonnt das BSV-Aufbauspiel. Adrian Hlawatschek, Phil Pulkus, Alexander Völker und der junge Abwehrchef Leonard Schmidt oder auch Til-Torsten Römhild spielten mit viel Leidenschaft und Ehrgeiz. In dieser Phase wurde der Wacker-Elf klar, dass sie die Pokalüberraschung schaffen könnte. Der Vorsprung und jeder gewonnene Zweikampf beflügelte sie mehr. Davon zeigten sich die Gäste beeindruckt. Sie wehrten sich nur noch geringfügig gegen die drohende Niederlage. Ihre größte Chance vergab Adam Grisgraber. Er steuerte allein auf Wacker-Torhüter Tobias Blochberger zu und fand in diesem seinen Meister (70.). Wacker blieb mit seinem Konterspiel weiter gefährlich und erspielte sich einige gute Möglichkeiten. Seidel setzte sich schön über links durch, bediente Ti-Torsten Römhild, der sich ebenfalls eine gute Note verdiente. Römhild sah Weisheit, der jedoch scheiterte, wie im Nachschuss Frank (76.). danach legte Seidel erneut auf Frank auf, der aus 16 Metern verzog (77.). Die Bad Salzunger blieben dem 2:0 näher als die Sondershäuser dem Ausgleich. Schier aus Verzweiflung bedienten sie sich unvorbereiteter Distanzschüsse, um zum Erfolg zu kommen, fanden jedoch das Ziel nicht. Wacker verteidigte mit Mann und Maus, aber auch Geschick und der nötigen Cleverness.
„In der Startphase agierten wir sehr verunsichert, als aber Sondershausen nach 25 Minuten kein Tor gelang, wurden wir entschlossener,was unser Spiel nach vorn angeht. Dazu lieferte unsere gesamte Defensivabteilung eine sehr gute Leistung ab. Unser Tor avancierte sprichwörtlich zum Dosenöffner für uns. Jetzt hoffen wir auf einen guten Gegner in der dritten Runde. Ganz wichtig wäre ein Heimspiel. Zudem hoffe ich, dass wir den Schwung und die positiven Elemente mit ins Punktspiel am Samstag in Sonneberg mitnehmen können“, analysierte Christopher Groß den überraschenden Pokalsieg seiner Männer nüchtern.
Bad Salzungen: T. Blochberger; S. Gobel, S. Damaske, P. Pulkus, T.-T. Römhild (79. P. Volkhardt), C. Seidel, L. Schmidt, J. Frank (88. M. Kind), A. Völker, A. Hlawatschek, M. Weisheit (82. G. Schmidt)
Sondershausen: P. Rusek; S. Treuse (21. J. Müller), F. Bertram, S. Bernsdorf, A. Grisgraber, P. Pokrovskij, R. Knopp (59. E. Nowak), C. Hotze, P. Rothe, M. Gibala, J. Zimmermann
Schiesdsrichter: A. Stollberg (Mühlhausen)
Tor: 1:0 Frank (33.)
Quelle: insuedthueringen.de