SV Wacker 04 Bad Salzungen e.V.
Offizielle Homepage

1.Mannschaft : Spielbericht (2023/2024)

Landesklasse Staffel 3
19. Spieltag - 16.03.2024 14:00 Uhr
Wacker Bad Salzungen   FC St.-Hallenberg
Wacker Bad Salzungen 0 : 2 FC St.-Hallenberg
(0 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Adrian Hlawatschek, Charlie Seidel, Philipp Volkardt

Zuschauer

99

Torfolge

0:1 (67')FC St.-Hallenberg
0:2 (71')FC St.-Hallenberg

Unnötige Niederlage

Fußball, Landesklasse

„Ungerechter“ Sieg für Steinbach-Hallenberg

Luca Richter 17.03.2024 - 15:55 Uhr

 

In der Abwehr immer vor den Bad Salzungern (blaue Trikots): Die Mannen des FC Steinbach-Hallenberg. Foto: Martin Herbst

Die Siegesserie des SV Wacker 04 Bad Salzungen ist gerissen. Ausgerechnet im Heimspiel gegen den FC Steinbach-Hallenberg gibt es eine 0:2-Niederlage.

 

 

 

 

 

 

SV-Trainer Andreas Herzberg schaut mit dem Abpfiff der Partie wie versteinert in das Stadionrund. Während die Männer des FC Steinbach-Hallenberg ausgelassen ihren ersten Sieg im Jahr 2024 feiern, stehen die Bad Salzunger mit versteinerter Mine und fragen sich ungläubig: „Wie konnten wir dieses Spiel verlieren?“ „Wir hatten die Partie über 90 Minuten im Griff. Die Steinbach-Hallenberger haben nichts fürs Spiel getan und dürfen dann jubeln. Ungerechter kann Fußball nicht sein. Machen wir das erste Tor, ...“, betont der erfahrene Fußball-Lehrer immer wieder.

 

 

 

Noch ehe die Partie angepfiffen wurde, stellten die Hausherren im Mannschaftskreis noch einmal klar: „Wir zeigen, dass dies unser Platz ist und wir die Punkte hier behalten“. Gesagt, getan. Mit gutem Spiel über die Außen, die immer wieder in der Mitte Mathias Weisheit und Maxim Bevz bedienten, sorgten sie für Gefahr im FC-Strafraum. Diesen verteidigten allerdings die Gäste mit viel Leidenschaft und einem gut aufgelegten Torhüter Martin Bindriem. Dabei stand der erfahrene FC-Torwart zunächst nicht als Nummer eins zwischen den Pfosten. Kurz nach Anpfiff hatte sich Marc Lange, der im Tor begann, verletzt und musste ausgewechselt werden (1.). Auch Martin König sorgte ungewollt für einen Schockmoment auf der Bank der Grün-Weißen. Auch bei ihm ging es nach nur einer Minute verletzungsbedingt nicht mehr weiter. So wurde der eh eng bestückte Kader des FC weiter ausgedünnt. „Was meine Mannschaft hier in Sachen taktischer Disziplin und Einsatzwillen gezeigt hat, verdient meinen höchsten Respekt“, wurde FC-Trainer Bernd Eckert nicht müde, seine Jungs zu loben.

 

Vorwürfe wollte auch Andreas Herzberg seinen Männern nicht machen. „Sie haben mit viel Leidenschaft gespielt und sind immer wieder angerannt. Leider fanden sie nicht den passenden Schlüssel, um das Abwehrbollwerk zu öffnen“, resümierte der Wacker-Trainer. Vor allem wenn Philipp Volkhardt zunächst über die rechte, später über die linke Außenbahn antrat und immer wieder passgenau den Ball auf Maxim Bevz oder Mathias Weisheit brachte, brannte es im Gästestrafraum. Allein der Ball wollte den Weg ins Tor nicht finden. Entweder schlossen die Wacker-Akteure zu ungenau ab oder fanden in Martin Bindriem ihren Meister. Oft zögerten die Bad Salzunger aber auch mit dem Abschluss oder dem finalen Pass, sodass immer wieder ein Grün-Weißer ein Bein entscheidend dazwischen brachte. So verging die Zeit und die Gäste, die mit Mann und Maus im eigenen Strafraum agierten, hielten die Null. „Die stehen einfach nur hinten drin“, beschwerten sich die Bad Salzunger, aber „in der Abwehr Beton anzurühren ist nicht verboten. Gegen Ende des ersten Abschnitts trauten sich die Haseltaler per Konterspiel auch vor des Gegners Tor. Allerdings zeigte auch SV-Schlussmann Philipp Konjevic seine Klasse.

 

Nach dem Seitenwechsel berannten die Hausherren schier wutentbrannt das FC-Tor. Mit einigen guten Ballpassagen erspielten sie sich zahlreiche Möglichkeiten, in Führung zu gehen, doch die Gästeabwehr ließ nicht locker und auch Bindriem wollte das Leder nicht aus dem Netz angeln müssen. Um ihre Defensive zu entlasten, starteten die Eckert-Mannen den einen oder anderen Konter. Einen davon, die SV-Defensive war mit aufgerückt, nutzte der erfahrene Robert Menz, um Philipp Konjevic im SV-Tor zu überwinden. Wie Phönix aus der Asche kamen die Gäste zur Führung (0:1/67.). Den Kurstädtern fehlte es am Überraschungsmoment, den es bedarf, um eine Elf-Mann-Abwehr zu überlisten. Die offenen Räume nutzten die Grün-Weißen noch einmal. Zwar konnte Philipp Konjevic zweimal reaktionsschnell klären, aber gegen den dritten Nachschuss von Paul Endter war auch er machtlos (0:2/71.). Bis zum Abpfiff, der mit fast sieben Minuten Nachspielzeit zusätzlich verlängert wurde, stürmten die Hausherren Richtung FC-Tor, blieben dabei aber nicht abgeklärt genug und rieben sich oft in Zweikämpfen auf. Bernd Eckert (Trainer), Siegmar Schuckay (Betreuer) und Jens Lange (Co-Trainer) nahmen ihre Jungs bei jedem Zweikampf verbal an die Hand. Die Grün-Weißen reagierten und schmissen alles in die Waagschale, um diesen Sieg nicht mehr aus der Hand zu geben. In den Schlussminuten kam noch einmal Hektik auf, wobei sich bei den Hausherren der Frust breit machte, dieses Spiel nicht mehr gewinnen zu können.

 

Andreas Herzberg verstand die Welt nicht mehr. „Wir waren so drückend überlegen. Ich kann der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen. In der Chancenverwertung fehlte die Abgeklärtheit, der letzte Biss, den Ball ins Tor befördern zu wollen. Der Einsatz stimmte, unser Spielvortrag stimmt, leider unser Ertrag nicht“, resümierte der sichtlich geknickte Trainer, der weiß, dass seine Elf noch lange nicht am rettenden Ufer ist. Am Samstag geht es zum Tabellenführer VfL Meiningen. Da sind seine Männer wieder der krasse Außenseiter, eine gar nicht so schlechte Konstellation.


Fotos vom Spiel