1.Mannschaft : Spielbericht

Nächste vermeidbare Niederlage

Fußball in Hildburghausen

Hellseher mit Lust, Torjäger mit FrustLandesklasse: Warum macht es Hildburghausen im Heimspiel gegen Rückrunden-Star Bad Salzungen so spannend? Da führt der Gastgeber mit 2:0, ehe ein Anton Sadowski alles auf den Kopf stellt ...

Beim Blick auf den Spielberichtsbogen wurden am Sonntag die Unterschiede bezüglich der Aufstellungen schon vor dem Anpfiff sichtbar. Während Hildburghausen mit insgesamt gleich sieben Auswechselakteuren die komplette Palette nutzen konnte, hatten die Kurstädter aufgrund von Verletzungen und zwei gesperrter Akteure nur zwei Mann auf der Ersatzbank.

Hildburghausen agierte wieder mit Dreierkette mit Jonas Treubig, Mannschaftskapitän Johannes Schelhorn und Konstantin Brückner. Letzte Woche beim Auswärtsspiel in Barchfeld hatte Treubig noch den gesperrten William Simon in der hintersten Kette vertreten. Und dies war sehr ordentlich, und deshalb begann er auch dieses Mal auf dieser Position. William Simon rückte seinerseits vor auf die Sechser-Position.

Hauchzartes – auf beiden Seiten

Die Platzhirsche erwischten einen guten Start und gingen nach vier Minuten in Führung: Yannik Kuhles eroberte den zweiten Ball. Seine Eingabe von rechts brachte Silas Ortlieb aus zentraler Position im Kasten unter. Indes die Gäste hatten nach zehn Minuten ihre erste Möglichkeit im Spiel: Nach einem Eckball von Sascha Damaske hatte Gion Schmidt zweimal die Möglichkeit zum Ausgleich. FSV-Torwart Julius Geyling begrub aber im Nachfassen den Ball unter sich.

Die Eintracht hätte dann vor dem Seitenwechsel nachlegen können. Der Kopfball von William Simon nach einem Freistoß von Tristan Rüffer ging knapp neben den Pfosten. Der Abschluss von Max Andersch war zu hoch angesetzt. Nach tollem Anspiel von Maximilian Schneider traf Sandro Eichhorn nur den Pfosten. Und auch Silas Ortlieb und erneut Sandro Eichhorn scheiterten mit dem möglichen 2:0. Das gleiche Duo hatte auch nach Wiederbeginn die Möglichkeit zu erhöhen, aber Gästekeeper Maximilian Weilbach war auf dem Posten. Wenig später war der Torwart beim Abschluss von Sandro Eichhorn aus 16 Metern wieder zur Stelle. Auf der anderen Seite ging der Kopfball von Marvin Berg nach dem Eckball von Gion Schmidt hauchzart drüber. Drüben indes zielte Yannik Kuhles besser und markierte per Fernschuss das überfällige 2:0.Hildburghausen wechselte nach einer Stunde gleich dreifach. Und mit Franz Naumann hatte einer der Neuen das 3:0 auf dem Schlappen. Aber wer jetzt dachte, die Begegnung wäre entschieden, lag falsch. Denn Bad Salzungen kämpfte sich zurück ins Match. Der freie Abschluss von Anton Sadlowski, den Julius Geyling großartig parierte, war nicht genug Warnung. Denn derselbe Spieler schüttelte sich nach der Großchance nur kurz, um dann doppelt zum Ausgleich zu treffen: Nach einem langen Dribbling markierte er zunächst den Anschlusstreffer. Und nachdem die Hintermannschaft der Eintracht nicht auf der Höhe gewesen war sowie nach dem katastrophalen Fehlpass von Maximilian Kupfer stand es 2:2.

Mit hellseherischen Fähigkeiten trat dann FSV-Trainer Patrick Ortlieb in Erscheinung: „Wir kämpfen uns wieder rein hier!“ Beim Kopfball von Franz Naumann nach dem Eckball von Sandro Eichhorn war es fast so weit. Wenig später fiel die Heimführung aber doch: Der Fernschuss von Yannik Kuhles wurde noch leicht abgefälscht und landete im Tor. Wenig später traf dann auch Sandro Eichhorn. Aber der Schiedsrichterassistent zeigte nach diesem Kopfballtreffer draußen eine Abseitsstellung an. Wenn, dann war es aber wirklich hauchzart.

Eichhorns kurzzeitige Ladehemmung

In der Schlussphase warf Salzungen alles nach vorne. Zunächst landete ein Freistoß des FSV in den Beinen des Gegners. Dann hatte noch Maxim Bevz einen Torabschluss.

Trotz des Heimsieges wollte nicht so richtig Freude aufkommen. Und einer war besonders enttäuscht: Goalgetter Sandro Eichhorn ist zum zweiten Mal in Folge leer ausgegangen. Denn es gab auch gegen Bad Salzungen eine Reihe guter Möglichkeiten – die größte Chance dabei in der Nachspielzeit, als er einen Kopfball aus Nahdistanz neben den Pfosten setzte.

Trainerstimmen

Patrick Ortlieb (Hildburghausen):

  Wir haben über eine Stunde ein wirklich gutes Spiel gezeigt. Neben den Treffern gab es einige sehr schöne Spielzüge. Gerade vor der Halbzeit hatten wir zahlreiche Möglichkeiten, die wir heute liegen gelassen haben. Hinten raus haben wir es uns dann unnötig selbst schwer gemacht. Woran die im Endeffekt lag, müssen wir unter der Woche aufarbeiten. Zum Schluss hatten wir dann vielleicht das Glück des Tüchtigen.Andreas Herzberg (Bad Salzungen): Zu Beginn waren wir etwas schläfrig. Hildburghausen nutzte dies eiskalt aus. Der Treffer darf so nicht fallen. Den zweiten Gegentreffer legen wir dann sogar selbst auf. Ich fand, dass wir nach dem 0:2 richtig gut zurückgekommen sind und einen wirklich guten Ball gespielt haben. Beim Siegtreffer für Hildburghausen war schon auch Glück dabei. Über den Schiedsrichter möchte ich mich heute lieber nicht äußern.